Sandra Rosenberg, eine Patientin unserer Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach, hat ihre gesamte Erfahrung während ihres Klinikaufenthaltes bei uns in ihrem Buch „Wieder am Leben – Zufallsbefund Hirntumor, Tagebuch einer Kämpferin“ unter dem Künstlernamen Sandra Vogel veröffentlicht.
Hier ein paar Auszüge aus ihrem Buch:
Am 12. Juni 2018 begann meine neurologische Reha in der Celenus Klinik für Neurologie Hilchenbach.
Auf diese Reha hatte ich mich sehr gefreut, denn ich hatte mich vorab auf der Internetseite informiert und war von der Klinik und den angebotenen Therapien sehr angetan. Vor allem auf das Bewegungsbad hatte ich mich gefreut … das Foto mit den Patienten die Spaß hatten mit ihren Schwimmnudeln hat mir gezeigt, dass nicht nur „Therapien“ und „Anwendungen“, sondern auch jede Menge Spaß auf dem Programm stehen würden.
An meinem Anreisetag haben sich meine positiven Erwartungen nicht nur erfüllt, sie wurden sogar übertroffen. Die Natur und die Nähe zum Wald hat mir sehr gefallen und der helle, offene Eingangsbereich hat mich positiv überrascht. Auch das Personal war durchweg freundlich und ich fühlte mich willkommen geheißen.
Lediglich die Unterbringung im Doppelzimmer erwies sich in meinem Fall als ungünstig … hatte ich doch aufgrund des Cortisons und Asthmas meiner Kopfoperation unter starken Schlafstörungen zu leiden.
Direkt an meinem ersten Tag, es war ein Dienstag, habe ich viele nette Mitpatienten beim Tischtennis spielen kennengelernt. Dieses Sportangebot, was von einem Ehrenamtler geleitet wurde, hat mir so gut gefallen, dass ich meine Unsicherheit (ich war durch eine leichte Fußheberparese und die Folge der langen Kopf-OP und der hochdosierten Medikamente noch etwas unsicher auf den Beinen) überwand und viel Spaß hatte. Der Rahmen des Angebots gab mir die Sicherheit, mir wieder sportliche Bewegungen zuzutrauen und ich knüpfte schnell Kontakt zu den Mitpatienten. Zusammen zu lachen hat so gut getan.
Ein riesen Lob an alle Ehrenamtler an dieser Stelle. Auch das Federball spielen, welches donnerstags von zwei jungen Frauen angeboten wurde, war klasse! Ich habe Silke und Frank kennengelernt und habe mich sogar getraut, im Doppel mitzuspielen.
Der kleine Rundweg um die Klinik trug sehr dazu bei, dass ich mich erholte und regenerierte. Auf ihm konnte ich mich im „geschützten Rahmen“ draußen aufhalten, Kraft tanken in der Natur und das Plätschern des Springbrunnens genießen.
Der Speiseraum hat mir auch sehr gefallen. Alles war so hell und freundlich gestaltet, und durch die großen Fensterflächen hatte man wieder einen wunderbaren Blick in die Natur. Die Atmosphäre erinnerte mich eher an ein Hotel als an eine Klinik.
An meinem Tisch im Speiseraum saß übrigens eine Dame, der ich sogar etwas helfen konnte. Sie war eher bedrückt und hatte den gleichen Befund und die gleiche OP hinter sich wie ich. Genau wie ich litt sie seit der OP an einer Fußheberparese. Im Gegensatz zu mir ging sie an einem Rollator. Als sie erfuhr, dass ich das gleiche hinter mir hatte wie sie hat sie mich gefragt, wie ich es geschafft habe, dass ich fast wieder normal gehen konnte, obwohl meine OP keine 4 Wochen her war. Ich habe ihr erzählt, dass ich schon auf der Intensivstation geübt, geübt, geübt hatte. Anbeugen, strecken, anbeugen, strecken… immer und immer wieder. Jeden Tag, auch außerhalb von Physiotherapie und Anwendungen übte ich unermüdlich.
Am übernächsten Tag kam meine Tischnachbarin strahlend und humpelnd an den Tisch, aber ohne Rollator! Sie hatte eine Willensstärke entwickelt, normal zu gehen, und das hat wiederum mich riesig gefreut.
Bei den Therapien haben mir die Physiotherapeutischen Angebote, insbesondere das „Nordic Walking“ und die Gleichgewichts-Gruppe (mit Ballspielen, Partnerübungen und Slackline) gefallen und geholfen. Auch den Snoozle-Raum habe ich gerne genutzt. Auch das Angebot, dass ich eine Turnmatte und einen Hula-Hoop-Reifen mit auf mein Zimmer nehmen konnte, hat mich sehr gefreut. So konnte ich jederzeit etwas gegen meine Rückenschmerzen tun und meine geliebten Yoga-Übungen zur Entspannung praktizieren.
Die Gespräche mit Herrn Momtazi und seine Tests haben mir am meisten geholfen, bestätigten die Ergebnisse doch mein eigenes Empfinden bezüglich meiner kognitiven Fähigkeiten und meines Gedächtnisses. So war ich sicher, dass der von mir gewünschten baldigen Wiedereingliederung an den Arbeitsplatz aus neuropsychologischer Sicht nichts im Wege stand.
In meinem Gepäck befand sich unter anderem auch mein Laptop und in meiner freien Zeit begann ich, mein Buch zu schreiben. Eines Nachmittags, als wir in netter Runde an einem Tisch in der Hilchenbacher Eisdiele saßen, erzählte ich den anwesenden Mitpatienten von meinem Buch. Wir erzählten uns gegenseitig unsere Geschichten und die Freundschaften, die ich in Hilchenbach geschlossen habe, sind mir heute noch sehr wichtig.